Lesereise New York
Der Korrespondent und Wahl-New Yorker Sebastian Moll hat ein wunderbar aktuelles und persönliches Buch über New York geschrieben. Er berichtet von einer Großstadt im Wandel, die durch die Stadtflucht während der Pandemie etwas Altes und zugleich ganz Neues in sich aufgenommen hat. Vorerst scheint das immer Höher und Teurer der Stadt, die niemals schläft, vorbei. Randgruppen, die es sich nicht leisten konnten, aufs Land zu ziehen, haben Manhattan für sich zurückerobert, wenngleich auch zahmer als in den 1980er-Jahren. Neue Technologien haben Einzug gehalten, wo die einstmals übermächtige Finanzlobby ausgezogen ist. Eine nie gekannte Fahrradkultur erobert die Straßen der Stadt. Und die Flüsse und das Meer rund um New York steigen im Freizeitwert, werden aber auch mit bangem Blick auf den Klimawandel kritisch beäugt. - Mit seinem ganz persönlichen Blick zeigt der Autor, dass New York erneut beweist, wie innovativ und gestärkt es aus jeder Krise hervorgehen kann, indem es sich neu erfindet. Als Ergänzung von Reisebeständen gerne empfohlen.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lesereise New York
Sebastian Moll
Picus Verlag (2022)
131 Seiten
fest geb.