Straßenmusik

Jonas ist Bassgitarrist und wird gerade von seiner Band rausgeschmissen. Das Literaturstudium finanziert er sich mit Jobs. Chiara, eine frisch gebackene Abiturientin mit Hang zur Musik aus behütetem Elternhaus. Sie spielt Gitarre, sucht sich zu orientieren. Straßenmusik Das sind die beiden Protagonisten, die Markus Behr in seinem zweiten Roman (eher eine Erzählung) in Amsterdam aufeinandertreffen lässt. Die Zutaten für eine Lovestory, einschließlich romantischer Verwicklungen, Kanten und Kulissen, sind beisammen. Ein Liebespaar im klassischen Sinn werden die beiden nicht. Zum einen verhindern die Corona-Kontaktbeschränkungen das Zusammenspiel auf der Bühne, zum anderen ist Chiara lesbisch und sucht neben der platonischen Anbetung ihrer Lehrerin ihre erotischen Abenteuer bei Gelegenheitsbekanntschaften mit Frauen. Dennoch kann der Lesende das Zusammenfinden der beiden über die Straßenmusik, ihr Interesse aneinander und den Gleichklang des Lebensgefühls gut nachvollziehen und das Online-Konzert, das die beiden am Schluss für ihre Freunde geben, als ein Happy End lesen. Steigt der eine aus der sich kommerzialisierenden Musikerszene aus, so die andere aus dem heterosexuellen Frauenbild. - Markus Behr ist eine Erzählung für jugendliches Publikum wie für deren Eltern gleichermaßen gelungen. Er erzählt unaufgeregt, gespickt mit englischen Dialogen und führt seine Leser/-innen so durch die Welt seiner Helden. Ein nicht mehr oder minder gelungenes, wogleich nicht sehr exponiertes Buch. Den eigenen Tonfall muss der Autor wohl noch finden. Trotzdem empfehlenswert

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Straßenmusik

Straßenmusik

Markus Behr
Picus Verlag (2023)

214 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751501
ISBN 978-3-7117-2133-4
9783711721334
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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