Hippiesommer

Beruflich hat Elena es schon erstaunlich weit gebracht, sie arbeitet in der Geschäftsleitung ihrer Firma. Um es dorthin zu schaffen und sich dort zu halten, muss sie rund um die Uhr erreichbar und ständig einsatzbereit sein, auch am Wochenende und Hippiesommer in den Ferien. Die Angst, irgendeine Anweisung ihres Chefs zu verpassen, hat Elena zur Sklavin von Smartphone und Laptop werden lassen. Und nun soll sie Weihnachten bei ihren Eltern verbringen, in einer kleinen Vorstadt mit unzureichender Netzanbindung, eine Situation die Elena unleidig und nervös werden lässt. Als sie sich aus mangelnder Konzentration an der Hand verletzt, erleidet sie einen Nervenzusammenbuch infolge dessen sie endlich erkennt, dass sie professionelle Hilfe braucht. Während sie auf einen Platz in einer Klinik wartet, lässt sie ihr junges Leben Revue passieren und fragt sich, wo ihr 17-jähriges Ich geblieben ist, das, voller Sehnsucht nach dem Leben, einen Sommer lang für die Schul-Aufführung des Musicals "Hair" probte. Das Hippiekleid ihrer Mutter spielt in ihren Erinnerungen eine wichtige Rolle und symbolisiert die romantische Vorstellung, die Elena von der Jugend ihrer Eltern hat, die der Realität in keiner Weise entspricht. - Inge Kutter (Jahrgang 1980 und Chefredakteurin des Kindermagazins "Zeit Leo") ist ein sensibler Roman über das hochaktuelle Thema "Burnout" gelungen. Es ist nicht immer leicht, den Gedankengängen der Protagonistin Elena zu folgen, was aber dem Durcheinander in ihrem Kopf durchaus entspricht. Ein sehr lesenswertes, nachdenklich stimmendes, mögliche Vorurteile ausräumendes Buch für mittlere und große Bestände.

Susanne Steufmehl

Susanne Steufmehl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Hippiesommer

Hippiesommer

Inge Kutter
Arche (2016)

204 S.
fest geb.

MedienNr.: 585067
ISBN 978-3-7160-2746-2
9783716027462
ca. 18,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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