Tod, wir kennen deinen Stachel
Im Juni 2000 wird bei dem knapp elfjährigen Jonas ein Hirntumor festgestellt. Am 26. September 2001 stirbt er. Seine Eltern gehen während dieser Zeit sehr offen mit Jonas' Erkrankung und den daraus entstehenden Sorgen, Hoffnungen wie Belastungen für die Familie um, indem sie Verwandten und Freunden regelmäßig Briefe und E-Mails schreiben. Sechs Jahre nach Jonas' Tod hat seine Mutter diese Briefe als Buch herausgegeben, ergänzt um Rückblicke auf diese Zeit aus heutiger Sicht. Neben ihr kommen auch Jonas' Vater, von dem sie sich inzwischen getrennt hat, und die beiden jüngeren Brüder von Jonas zu Wort. Entstanden ist so eine Art Chronik, die sehr ungewöhnliche, da sehr private Einblicke ermöglicht, die mal bedrücken, oft aber auch Mut machen. Dominiert wird der Bericht im Wesentlichen durch die Sicht der Mutter, die einen Großteil ihrer Kraft aus ihrem Glauben zieht. Besonders haften bleibt aber auch, wie Jonas' Brüder die Zeit der Erkrankung, des Sterbens und des "Ohne-Bruder-Seins" erlebt haben.
Dagmar Wolf
rezensiert für den Borromäusverein.
Tod, wir kennen deinen Stachel
Tanja Fuchs-Hemstege
Ariston (2008)
222 S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.