Es war einmal ein Spiel
Der Autor versucht aufzuzeigen, wie sich der Fußball und sein gesellschaftlicher Stellenwert verändert haben. Wie er sich kommerzialisiert, politisiert und vor allem auch professionalisiert hat und wie der Fußball instrumentalisiert wird. Im Prolog
zieht der Autor einen roten Faden vom "Wunder von Bern", der Fußballweltmeisterschaft 1954, zum Endspiel 2014 in Brasilien. Die Rückblicke von Hans Schäfer und Horst Eckel aus der 54er Mannschaft bringen die Leser aus der Sicht von heute manchmal zu ungläubigem Staunen. Die Untertitel im Buch zeigen die verschiedenen Sichtweisen auf den Fußballsport. Hier nur eine Auswahl: Vom Massenphänomen zur Geldmaschine - wie der Fußball die Nähe zur Politik pflegt - wie er sein Netzwerk in die Gesellschaft spinnt - wie er als Religionsersatz fungiert - wie er die übrigen Sportarten erdrückt - wie er seine eigene Justiz pflegt. Immer hat der Autor eine sehr kritische Sichtweise. Das Buch, obwohl es teilweise soziologische oder auch philosophische Gedanken einfließen lässt, ist durchaus gut zu lesen. Viele Gedanken bringen die Leser sicher dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden. Ein Problem für viele Leser könnte die kleine Schrift sein. - Für Fußballinteressierte, die über die Resultate ihrer Lieblingsvereine hinaus Lust haben, über ihren Sport einmal intensiver nachzudenken.
Gerd Fleder
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Es war einmal ein Spiel
Moritz Küpper
Verl. Die Werkstatt (2017)
240 S. : Ill.
kt.