Heldenhaft
Der 17-jährige Ich-Erzähler Andi will "nichts sein [...] als ein normaler Typ" (S. 119), hin und wieder ein bisschen Abenteuer inklusive. Er hat sich in seine neue Nachbarin Lea verliebt, doch deren fundamentalistisch christliche Eltern wollen sie weit weg in ein entsprechendes Internat schicken. Zu allem Überfluss ist Mitch, ein älterer ehemaliger Kumpel von Andi und seinem Freund Ferdi, nach einem Jahr Knast wieder da. Andi hatte ihn vor Gericht nicht entlastet und hat nun Schuldgefühle. So lassen er und Ferdi sich von Mitch in einen Einbruch hineinziehen. Als die beiden Freunde mit Lea in einer Waldhütte untertauchen, um Leas Eltern zum Umdenken zu bringen, spürt Mitch sie auf und versucht, sie zur gemeinsamen Flucht ins Ausland zu bewegen. Es kommt zur Aussprache zwischen Andi und Mitch, der schließlich alleine weiterzieht. Andi und Ferdi geraten offenbar nicht in Verdacht wegen des Einbruchs, und Lea schafft es in die Obhut des örtlichen Jugendamtes. - Glaubwürdige Charaktere, Spannung und viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren über Verantwortung, Loyalität und Moral machen das Buch empfehlenswert und auch gut vorstellbar als Schullektüre ab der 8./9. Klasse.
Monika Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Heldenhaft
Andreas Thamm
Magellan (2019)
254 S.
fest geb.