Am Ende des Regenwaldes
Daboka und ihre jüngere Schwester gehören zu einem kleinen indigenen Stamm, der friedlich in den Tiefen des Regenwaldes lebt - bis eines Tages Männer mit großen, stinkenden Maschinen auftauchen, um Straßen zu potentiellen Goldminen und Ölplattformen
zu bauen. Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt das nur 89 Seiten umfassende Büchlein aus der Perspektive des Mädchens Dakota von einem durch Zivilisation bedrohten Stück Welt. Nominiert für den Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis, handelt es sich um einen poetischen Kurztext, der seine Leser über ein schmales Langformat lianenhaft in den Regenwald zieht. Dakota berichtet in einer organisch einfachen Sprache über die Unruhe "im Bauch des großen Waldes". Wirtschaftsexperten betrachten die Gold-Öl-Ration ganz sachlich als Indikator für eine sich anbahnende Wirtschaftskrise - die Geschichte von Dakota macht das Abholzen, Schürfen und Bohren in der sie umgebenden Natur miterlebbar. - Das Buch geht als eindrucksvoller Weckruf eigentlich jeden Menschen jeden Alters an, sollte aufgrund der geschilderten skrupellosen Auslöschung von Dakotas Stamm jedoch frühestens ab 14 Jahren empfohlen werden.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.

Am Ende des Regenwaldes
Marion Achard
Magellan (2019)
92 S.
fest geb.