Wenn man so will, waren es die Aliens
Josh hat gerade kurz vor dem Abitur die Schule abgebrochen, um seinen Vater im elterlichen Hotel zu unterstützen. Der Vater, ein schwermütiger und oftmals vom Leben überforderter Mensch, ist spätestens nach der Auswanderung von Joshs älterem Bruder nach Neuseeland in eine neue schwere Krise geraten. Als er spurlos verschwindet, weiß Josh sofort, dass er ihn unbedingt und möglichst schnell finden muss. Gemeinsam mit seinen besten Freunden Lasse und Fips macht er sich auf die Suche, die auch dadurch erschwert wird, dass der Vater keine deutlichen Spuren hinterlassen hat. Unterstützt werden die drei Jungs von der ein wenig sonderbaren Kia, die ihre ganz eigenen Theorien zum unerklärlichen Verschwinden von Menschen hat. - Es dauert ein wenig, bis man in dieser vielschichtigen Familien- und Freundschaftsgeschichte angekommen ist. Doch je länger man liest, desto mehr nimmt einen dieser aus der Perspektive des sichtlich überforderten Josh geschriebene Roman gefangen. Das liegt sicherlich am eher ungewöhnlichen Thema und an den überzeugend gestalteten Charakteren und deren sehr stimmig beschriebenen Beziehungen zueinander. Wer eher leise Töne liebt, wird diesen ernsthaften und trotzdem mit einigem Humor geschriebenen Roman lieben.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Wenn man so will, waren es die Aliens
Andreas Thamm
magellan (2021)
239 Seiten
fest geb.