Dafuq

Studentin Anja Romanowa sitzt für zehn Tage im Moskauer Gefängnis, mit fünf Frauen teilt sie sich eine Zelle. Sie soll zu einer Demonstration gegen das Regime aufgerufen haben. Die Bedingungen im Arrest sind nicht bequem, aber erträglich. Es gibt Dafuq regelmäßige Mahlzeiten und Hofgänge, auch Handyzeiten. Die meiste Zeit verbringen die Frauen mit Lesen und Gesprächen. In Rückblicken erfährt man mehr über Anja, über die Dreiecksbeziehung mit Sascha und Sonja, über ihre Praktikumszeit im Außenministerium. Immer wieder plagen Anja Alpträume, auch mit ihren Mitgefangenen, oder sind es Halluzinationen? - Kira Jarmysch (Jg. 1989) arbeitet seit 2014 als Sprecherin für Alexej Nawalny, den prominentesten Oppositionspolitiker Russlands. Ihr Debütroman erschien 2020 in einem regimekritischen Verlag in Russland. Nach Nawalnys Rückkehr nach Moskau 2021 wurde auch Kira Jarmysch wegen Aufrufs zu Demonstrationen festgenommen. Der Roman gibt einen eindrücklichen Einblick in das heutige Russland, in seine Jugend und darüber, was die jungen Frauen denken und fühlen. Der Titel stammt aus der englischen Jugendsprache und ist eine Abkürzung für den Ausruf "What the fuck".

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Dafuq

Dafuq

Kira Jarmysch ; aus dem Russischen von Olaf Kühl
Rowohlt Berlin (2021)

412 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 607637
ISBN 978-3-7371-0140-0
9783737101400
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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