Vom Anfang der Welt
Am Anfang sind nur das Nichts und Gott. Und was Gott sagt, wird. Die Erschaffung der Welt in sieben Tagen, also der jüngere der beiden Schöpfungs"berichte", ist eine der bekanntesten Erzählungen der Heiligen Schrift. Versuchung, Sündenfall und
Vertreibung schließen sich an. So weit, so bekannt. Der biblische Text wird hier behutsam bearbeitet, nur sparsam ausgeschmückt und fast philosophisch-tiefsinnig gedeutet. Von außergewöhnlicher Farbigkeit und Dynamik sind die Illustrationen. An Eric Carles Technik der (Seiden)Papier- und collagenartigen Bildgestaltung erinnernd, wird hier tatsächlich zum Text eine weitere Dimension hinzugefügt. Über einige wenige Formulierungen oder Handlungsabschnitte ließe sich schon theologisch streiten (Gibt es am Anfang Gott und das Nichts? Wollte Gott tatsächlich nicht, dass es mit den Menschen gut geht?), aber man muss ja nicht! Die poetische Sprache und die künstlerische Gestaltung sind so gelungen, dass die anderen Punkte nicht ins Gewicht fallen. - Sehr gut geeignet für viele Kinder.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.

Vom Anfang der Welt
Rolf Fänger ; Ulrike Möltgen
Sauerländer (2011)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
Auszeichnung: Religiöses Kinderbuch des Monats