Bei uns in Schilda

Das Städtchen Schilda gibt es nicht mehr. So viel steht schon mal zu Beginn fest. Um die glorreichen, weisen und mutigen Taten seiner Einwohner trotzdem festzuhalten, erzählt der einstige Stadtschreiber Jeremias Punktum vom Leben in Schilda. Egal Bei uns in Schilda ob sie ein dreieckiges Rathaus ohne Fenster bauen, sich von einem feindlichen Kuckuck in ihrer Ehre beraubt fühlen oder eine besonders prächtige Glocke im See versenken, damit sie nicht zur Kriegsfinanzierung eingezogen werden kann, immer handeln die Schildbürger in bester Absicht. Ihre oberste Prämisse bei all ihrem Tun: die eigene Klugheit verbergen. Nun, dies gelingt allen Figuren bravourös. Otfried Preußlers Version der Schildbürger erschien 1958, die erste gedruckte Fassung der Schwänke um die dummdreisten Bewohner eines fiktiven Ortes ist auf 1597 datiert. Verhalten, Sprache und Witz (?) der Figuren wirken doch eher antiquiert. Natürlich liest Rufus Beck gewohnt souverän und lebendig. Er führt die zahlreichen Episoden, ihre dickköpfigen, trotzigen und unbeirrbaren Männergestalten wunderbar vor Augen. Allerdings wird sich der Großteil heutiger Kinder nicht für diese Erzählungen interessieren. Für große Bestände.

Anna Winkler-Benders

Anna Winkler-Benders

rezensiert für den Borromäusverein.

Bei uns in Schilda

Bei uns in Schilda

Otfried Preußler ; gelesen von Rufus Beck
Silberfisch (2020)

2 CDs (circa 160 min)
CD

MedienNr.: 600843
ISBN 978-3-7456-0163-3
9783745601633
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Systematik: K
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