Totenland

Eigentlich zum Ordnungspolizisten degradiert, wird der ehemalige Berliner Mordermittler Jens Druwe zum Fundort einer Leiche im abgelegensten Teil seines neuen Bezirks in Schleswig-Holstein gerufen. Der Tote war ein ranghoher Nationalsozialist, um den Totenland es in der vorherrschenden Meinung auch nicht weiter schade ist - es ist von Korruption und dunklen Geschäften die Rede. Trotzdem kann Druwe seinen alten Instinkten nicht abschwören, denen zufolge jeder Mord aufgeklärt werden muss. Dabei eckt er aber schon bald an allen möglichen Stellen an und muss schwer aufpassen, in den Wirren der letzten Kriegstage nicht noch selbst zum Opfer zu werden. - Mit flüssigem Stil lockt der Autor direkt ins Herz seines Plots hinein: in das Bestreben seines Protagonisten, beim Versinken einer Welt ins Chaos ringsum etwas Verlässlichkeit zu wahren. Bei der spannenden Lektüre stellt sich der Leser ein ums andere Mal die Frage, was daran denn nun "historisch richtig" und was Fiktion ist. Eine Frage, die der Autor selbst im Nachwort aufgreift und klärt - lesenswert!

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Totenland

Totenland

Michael Jensen
Aufbau Taschenbuch-Verl. (2019)

atb ; 3460
392 Seiten
kt.

MedienNr.: 596629
ISBN 978-3-7466-3460-9
9783746634609
ca. 11,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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