Trümmerland
1946 lebt die 12-jährige Hella mit ihrer Mutter und der bei ihnen einquartierten Edith in einem Bochumer Arbeiterviertel. Obwohl die Mutter Hella verboten hat, auf dem Trümmerfeld der nahe gelegenen Zeche nach Brauchbarem zu suchen, was der kleinen Familie in ihrer existenziellen Not helfen könnte, kommt Hella eines Tages mit einem wertvollen wollenen Mantel nach Hause. Sie hat ihn einem Mann abgenommen, dessen letzte Atemzüge sie noch miterlebt hat. Der Fund ist lukrativ, denn in dem Mantel finden sie Bezugsscheine für mehrere Kilo Butter, die sie versuchen, auf dem Schwarzmarkt zu verhökern. Doch was sie nicht wissen, ist, dass brutale Mörder Hella beobachtet haben, als sie den Mantel mitgenommen hat. Sie bedrohen nicht nur Hella, sondern sorgen auch dafür, dass Kriminaloberinspektor Dietrichs lange im Dunkeln tappt, bis er den Fall lösen kann. - Die Beschäftigung der Autorin (zul. zus. mit Rosa Ribas: "Auf der anderen Seite der Ramblas", BP/mp 18/651) mit dieser Zeit und mit Zeitzeugen mögen dazu beigetragen haben, dass die Figuren so sensibel und authentisch gezeichnet sind. Mit diesem spannenden Krimi vor dem Hintergrund der zerbombten Stadt Bochum lässt Hofmann ihre Leser/-innen unmittelbar in die Atmosphäre der damaligen Lebensumstände eintauchen.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Trümmerland
Sabine Hofmann
aufbau taschenbuch (2021)
442 Seiten
kt.