Der Junge, der das Universum verschlang
Erst dachte ich: "Zu viele gewollt ungewöhnliche Charaktere, die sprechen, wie kein normaler Mensch spricht." Aber dann - zack - zappelte ich am Haken. Ich war gefangen von der Geschichte um den Jungen Eli Bell, der die Fragen hat und nach Antworten sucht, seinen Bruder August, der nicht spricht, aber sich doch mitzuteilen weiß, seine Mutter Francis, die voller Liebe ist, seinen Stiefvater Lyle, der alles richtig machen möchte und doch scheitert, und den "Babysitter" Slim, Taxi-Mörder, Knastbruder und Houdini von Boggo Road. Das Buch lässt den Lesenden lachen und leiden, mal zerreißt es einem das Herz, mal ist man gerührt, mal freut man sich für ihn, mal hält man die Luft vor Spannung an. Was für eine Fantasie! Eine Geschichte, die so traurig sein könnte, aber sie ist voller Liebe und Hoffnung. Die Übersetzung von Alexander Weber ist wunderbar. Dieses Buch sollte man keinem Leser, keiner Leserin vorenthalten.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Junge, der das Universum verschlang
Trent Dalton ; aus dem australischen Englisch von Alexander Weber
HarperCollins (2021)
559 Seiten
fest geb.