True Story
Nick freut sich, dass er in seinem letzten High-School-Jahr in die Sportmannschaft aufgenommen wird. Schnell findet er Anschluss an die wirklich coolen Jungs. Wenn sie nicht hart trainieren, feiern sie Sauf-Partys und hoffen auf Sex mit Mädchen. Nach einer solchen Party fahren zwei von ihnen die völlig betrunkene, „weggetretene“ Alice nach Hause und erzählen etwas später ihren Kumpels, was sie mit ihr alles angestellt hätten. Die Gerüchte in der Kleinstadt kochen hoch, Alice erinnert sich an nichts, verzweifelt und versucht, sich das Leben zu nehmen. Trotz Anklage kommen die jungen Männer ungeschoren davon. Dennoch verfolgt auch sie diese Geschichte ihr weiteres Leben, besonders Nick, obwohl er gar nicht dabei war. Er verfällt dem Alkohol und sein Leben entgleitet ihm zusehends. Und Alice? Sie fühlt sich zerstört, wird von Dämonen beherrscht, von denen einer ganz real ist, nämlich ihr Freund, der sie krank und von sich abhängig macht. Ihr gelingt die Flucht mit Hilfe ihrer Jugendfreundin Haley, die sie zu einem Skript über ihr erlittenes Trauma drängt, das sie filmisch vermarkten will. Aber Alice, die letztlich doch erfährt, was in dieser Nacht passiert ist, schreibt eine ganz andere Geschichte, nämlich eine wahre, eine „True Story“, ihre ganz eigene Geschichte, und zwar genau diesen Roman! - K.R. Petty gelingt ein nicht nur formal ungewöhnlicher, sondern auch ein inhaltlich überraschender, abgründiger, zum Teil sogar ausgesprochen beklemmender Debütroman. Obwohl es manche Stellen gibt, die man am liebsten überspringen möchte, ist die Geschichte insgesamt fesselnd und gut zu lesen.
Barbara Nüsgen-Schäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
True Story
Kate Reed Petty ; aus dem amerikanischen Englisch von Wibke Kuhn
Ecco (2021)
446 Seiten
fest geb.