Sehnsucht nach dem Unendlichen
Leonardo Boff erklärt die Begriffe Transparenz und Spiritualität. Er unterscheidet zwischen der Spiritualität im Abendland und der fernöstlichen Spiritualität. Beide suchen einen Mittelpunkt, von dem aus sich alles zusammenfügt, und der es uns
ermöglicht, die Totalität zu leben. Wie dieses Zentrum benannt wird ¿ Gott, Tao, Olorum -, ist nebensächlich. Es ist in uns, aber es übersteigt uns auch als Geheimnis unseres Lebens und des ganzen Universums. Schließlich fordert Boff, dass wir uns auf der Grundlage einer inneren Ökologie zu einem einfachen Leben entscheiden sollen. Er begründet dies mit der Einfachheit als Merkmal aller Weisen und Heiligen in allen Kulturen. Dafür zählt er auf: Jesus, Buddha, Franz von Assisi, Gandhi, Einstein, Dom Hélder Câmara, Chico Mendes. Boff stellt Jesus in eine Reihe mit berühmten Menschen. Dabei ist keine Rede davon, dass Jesus Sohn Gottes und nicht einfach Mensch ist. - Außerdem ist in diesem Buch keine inhaltliche Struktur zu erkennen. Die Beschreibung der inneren Ökologie am Schluss des Buches wirkt zudem ein wenig esoterisch. Nicht empfehlenswert.
Anni Huber
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sehnsucht nach dem Unendlichen
Leonardo Boff
Butzon & Bercker (2011)
130 S.
fest geb.