Schattendasein

Zusammen mit Michael Albus erzählt die Deutsch-Palästinenserin Elizabeth Fleckenstein Fluchtschicksale. Fleckenstein verfügt über reiche Erfahrungen durch ihre Arbeit in internationalen Hilfsaktionen und beherrscht mehrere Sprachen der Länder, Schattendasein aus denen die meisten Flüchtlinge nach Europa drängen. Es geht um acht Fälle von Flüchtlingen, die aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Gambia und Somalia kamen. Diese Geschichten sind als Interviews gefasst. Das Taschenbuch ist deswegen besonders zu begrüßen, weil zwar ständig über die Flüchtlinge geredet wird, sie selbst aber in den Medien kaum zu Wort kommen. Die Geflohenen antworten auf die Frage nach ihren Fluchterlebnissen. Das Ergebnis ist erschütternd. Keiner verließ seine Heimat gerne, alle hatten schlimme Strapazen, Schikanen, Folter und Todesgefahren zu durchstehen, waren skrupellosen Schleppern ausgeliefert. Auch in Transitländern wurden sie oft übel behandelt. In einem Dialog gehen die beiden Autoren auf ihre Beweggründe zum Helfenwollen ein. Rupert Neudeck steuerte einen Text bei, in dem er seine eigene Flucht als Kind aus Danzig erzählt und wie auch 1945 und 1946 die Flüchtlinge keineswegs willkommen waren, ja teilweise von der Polizei in ihre Unterkünfte eingewiesen werden mussten. - Allen Büchereien zu empfehlen.

Hans Niedermayer

Hans Niedermayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schattendasein

Schattendasein

Elizabeth Fleckenstein ...
Butzon & Bercker (2017)

175 S.
kt.

MedienNr.: 852250
ISBN 978-3-7666-2353-9
9783766623539
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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