Temple of refuge
Gemeinsam mit weiteren Flüchtlingen strandet Sartep in einem betonierten Quartier vor einer Zukunftsstadt. Dort sehen sich die Neuankömmlinge steten Bedrohungen, Überwachungen und Überfällen durch bewaffnete Hooligans ausgesetzt. Ein Freund kann zwar Bekanntschaft mit einer blonden Aktivistin aus besseren Verhältnissen schließen, fällt aber bald den gewalttätigen Angreifern zum Opfer. Eine Zauberin pflanzt Sartep den Handychip des Verstorbenen ein, mit dem er wundersame Dinge bewirken kann. Der Titel des dialoglosen Comics zielt auf Berlin Tempelhof ab, wo der iranische Kurde Sartep Namiq 2016 in einer Notunterkunft landete. Auf seinen Vorschlag hin entstand innerhalb des Projekts "Neue Auftraggeber" ein utopischer Comic zur Vision einer gerechteren Stadt. Hier setzt sich das Grün inmitten aller Betonbauten durch und die verschiedenen Gesellschaftsschichten arbeiten letztlich im Einklang an der Erhaltung einer neuen Welt. Felix Mertikat setzt das Gemeinschaftsprojekt über Mitgefühl versus Rassismus, dessen Erlös Sea Watch zugutekommt, zwischen stimmungsvollen Totalen und lebendigen Details einfallsreich in Szene. Empfehlenswert für alle Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Temple of refuge
Illustration: Felix Mertikat ; nach einer Idee von Bruce Sterling ; Geschichte: Matthias Zuber
Egmont Comic Collection (2021)
73 Seiten : farbig
fest geb.