Jesus
Nach der Bibel als Manga (BP 08/700) legt der aus Nigeria stammende Engländer Siku (d. i. Ajibayo Akiusiku) nun eine umfangreiche Jesus-Story im gleichen Zeichenstil vor. Die Erzählung klammert die Geburt Jesu aus und stellt das Wirken Jesu - bei allen literarischen Freiheiten durchaus eng an biblischen Vorlagen orientiert - in seiner jüdischen Heimat in den Mittelpunkt. Diese leidet unter der römischen Besatzung und es herrscht eine Endzeitstimmung und ein Klima des Aufruhrs. Der schwungvoll-dynamische Zeichenstil des Mangaka passt eigentlich sehr gut zu dieser gesellschaftlichen Stimmung und zur Dynamik und Wucht der Botschaft Jesu, der dank seiner Menschenfreundlichkeit und seiner Wunder viele Anhänger gewinnt und von den Machthabern als gefährlicher Aufrührer gesehen wird, den es zu beseitigen gilt. Dass der Autor ein gläubiger Christ ist, wird spätestens an der Art deutlich, wie er Jesu Tod und seine Auferstehung in seine Bildsprache umsetzt. Für nicht mit dem Medium Vertraute ist das alles sicher ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Dennoch gelingt es dem Autor insgesamt sehr gut, den Kern der Jesus-Erzählung für ein entsprechendes Lesepublikum in die Stilform eines Mangas zu übertragen. Für alle KÖBs, die die neutestamentliche Botschaft auch auf diese Weise vermitteln wollen.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Jesus
Siku
Egmont vgs (2011)
Ehapa Comic Collection
351 S. : überw. Ill.
fest geb.