Herr Meier und Herr Müller - Herr Müller und Herr Meier
Herr Meier und Herr Müller sind beste Freunde. Bis sie eines Morgens eine rote Linie entdecken, die quer durch die Landschaft gezogen wurde und die ihr Haus in zwei Hälften teilt. Zunächst eher aus Spaß beansprucht jeder von ihnen einen Teil des
Hauses für sich. Aus Spiel wird schnell Ernst. Weil Herr Meier immer wieder die Grenze übertritt, ärgert sich Herr Müller so sehr, dass er den Fernseher auf seiner Seite ganz allein nutzen will. Seine Nacht auf dem Sofa ist weniger gemütlich, denn nun darf er nicht mehr in sein Bett, das auf Herrn Meiers Seite steht. Der Streit eskaliert immer mehr und endet in einer heftigen Prügelei. Ein heraufziehender Gewitterschauer kühlt nicht nur die Gemüter, sondern wäscht auch die trennende rote Linie einfach weg und bringt die beiden Freunde endlich zur Besinnung. – Birte Müllers Bilderbuch übers Streiten und sich wieder Vertragen erschien 2001 zum ersten Mal (BP 02/513) und ist heute so aktuell wie damals. Klar und ohne Moralisieren erzählt sie davon, wie leicht man auch unter Freunden in Streit geraten kann. Die ausdrucksstarken Illustrationen zeigen die zunehmende Wut der beiden Protagonisten genauso wie die Einsamkeit, die beide erleben müssen, weil sie ihre Freundschaft so unerwartet in Frage stellen. Die glückliche Versöhnung am Ende beweist, wie einfach es sein kann, wieder zueinander zu finden. Erfreulich, dass dieses zeitlose Bilderbuch über ein wichtiges Thema neu aufgelegt wurde.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Herr Meier und Herr Müller - Herr Müller und Herr Meier
Birte Müller
Verlag Freies Geistesleben (2024)
[52] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4