Zeitenwende 1914
Eine Welle patriotischer Begeisterung erfasste 1914 beim Ausbruch des Krieges die Menschen, der sich auch die Schriftsteller, Dichter, Künstler, Philosophen und Theologen in Deutschland und Österreich nicht entziehen konnten. Der Autor schildert
mit vielen Originaltexten und literarischen Beispielen, wie in der Mobilisierungseuphorie aus der kulturpessimistischen Grundhaltung der Vorkriegsjahre heraus ein kriegspolitisches Engagement Raum greift, das kriegsverherrlichende künstlerische und literarische Werke entstehen lässt. Erst durch die Extremerfahrung in den Schützengräben wandelt sich die Einstellung zum Krieg und verhilft neuen politischen Ideen und verfassungspolitischen Vorstellungen zum Durchbruch. Die literarische und politische Gegensätzlichkeit in der Einstellung zum Krieg verdeutlicht der Autor exemplarisch immer wieder bis in die Nachkriegsjahre hinein an den Aussagen von Thomas und Heinrich Mann. - Dieses Buch ist nicht nur eine exzellente dokumentarischen Übersicht über die Ideenwelt zwischen 1914 und 1918, es macht auch den politischen und gesellschaftlichen Umbruch im 20. Jh. verständlich.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Zeitenwende 1914
Steffen Bruendel
Herbig (2014)
303 S. : Ill.
fest geb.