Carl Spitzweg

Das Kunst Museum Winterthur legt zu seiner Ausstellung 2020 des Münchner Malers Spitzweg einen Bildband vor, der 69 Bilder versammelt und in fünf Aufsätzen Auskunft gibt. Der Biedermeier-Maler, dessen Image sich vom harmlos Kauzigen in den letzten Carl Spitzweg Jahrzehnten zum geschätzten Meister kleinteiliger Stimmung und hintersinniger Ironie wandelte, wird vorgestellt als "Meister der Auslassungen" (eher ein Vorwort denn ein profunder Aufsatz des Herausgebers Bitterli) und weitere Aufsätze stellen Aspekte der Gesellschaftskritik (Andreas Lutz), seiner Reisen (David Grube), des Bezugs zur Malerei des 18. Jahrhunderts (Lars Zieke) und der Selbstrefernzialität (David Schmidhauser) heraus. Kunsthistorisch liegt im vorliegenden Band so wenig Überraschendes, Neues wie in der Bildauswahl (bei der zudem ausgerechnet die sieben Exponate aus dem Besitz der Winterthurer Stiftung fehlen). Das Literaturverzeichnis verzichtet auf die jüngsten Arbeiten zu Spitzweg von Siegfried Wichmann (2002/2003) und Birgit Poppe (2015). Großformatig abgedruckte Bilder in guter Qualität mögen da den Leser mehr freuen. Empfohlen nur für größere Bestände mit Kunst-Schwerpunkt.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Carl Spitzweg

Carl Spitzweg

herausgegeben von Konrad Bitterli [und zwei weiteren]
Hirmer (2020)

155 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 600756
ISBN 978-3-7774-3478-0
9783777434780
ca. 34,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ku
Diesen Titel bei der ekz kaufen.