Ich muss los, sagte der Bär
Eigentlich haben der Bär und seine Freunde, der Hund, die Hühner und die Amsel, einen schönen Platz zum Leben gefunden, aber der Bär muss los - warum, kann er seinen Freunden auch auf Nachfrage nicht erklären. Er sucht nicht süßere Beeren, hat
keine Verabredung und mag auch immer noch die Hühner, die sich so gern in sein Fell kuscheln. Wenn die Bienen ihn von ihrem Bienenstock verjagten, hat ihm das Spaß gemacht, und der Spinne, die immer am liebsten an einem Ort bleibt, kann er auch nur sagen, dass er nicht gehe, um etwas Neues auszuprobieren. Der Bär schnürt sein Bündel, schaut noch einmal in die Runde und geht los. Alles, was nun kommt, ist neu für ihn, manchmal beschwerlich, mal ist es heiß, mal windig, aber der Bär hat keine Eile und sucht sich zwischendurch Ruheplätzchen. Nur seine Freunde fehlen ihm, und als er richtig traurig ist, findet ihn die Amsel. Sie will wissen, ob er glücklich ist und ob er ihr nun den Grund sagen kann, warum er gegangen ist. Der Bär hat es wirklich herausgefunden: er musste einen Ort finden, von dem er gut zurückblicken kann, um alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und besser verstehen zu können. Das versteht die Amsel, die beim Fliegen immer alles von oben betrachten kann. - Dieses in warmen Farben illustrierte Bilderbuch erzählt leise und behutsam Kindern ab vier Jahren vom Aufbrechen, Suchen und Finden auf dem Lebensweg.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ich muss los, sagte der Bär
Harriet Grundmann ; Illustratorin: Yayo Kawamura
Peter Hammer Verlag (2023)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4