Geheimagentin Candy und die Schokoladen-Mafia
Seit drei Jahren sind in Nelle Faulkners Heimatstadt Süßigkeiten verboten - das hat Bürgermeister Thornton nach seiner Wahl angeordnet, weil Zucker ungesund ist. Nelle, seit kurzem Privatdetektivin, hat ein Büro im Gartenschuppen und beobachtet den Schmuggel von Schokolade und Co, organisiert von den jungen Bossen der Schokoladenmafia. Als der berüchtigte Gangster Eddie de Menthe (ebenfalls zwölf Jahre alt) sie beauftragt, einen verschwundenen Teddybären wiederzubeschaffen, traut sie erst ihren Ohren nicht, aber der Auftrag führt sie mitten hinein in die Kämpfe der verschiedenen Schmugglerbanden, allesamt von Kindern organisiert. Dann verschwindet Eddie. Sie kommt auf die Spur der Leute, die dafür gesorgt haben, dass die Schokoladenfabrik Farnsworth stillgelegt wurde, wird von korrupten Polizisten verfolgt, legt sich mit den Schmugglerbossen und den Erwachsenen an. Mit Hilfe von Freunden kann sie den korrupten Erwachsenen das Handwerk legen, aber ihr Sinn für Gerechtigkeit wird von den geringen Strafen für die Verbrecher nicht befriedigt. Doch wenigstens sind danach Süßigkeiten nicht mehr verboten. - Eine spannende Geschichte mit einer taffen, selbstbewussten jungen Heldin, eine kleine Parodie auf die Hard-Boiled Krimis von Raymond Chandler und Dashiell Hammett, skurril, witzig und auch ein wenig nachdenklich. Gern empfohlen für junge Krimifans.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Geheimagentin Candy und die Schokoladen-Mafia
Lavie Tidhar
Loewe (2018)
299 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10