Die im Dunkeln sieht man nicht

Die Fernsehmoderatorin Marlene Lufen recherchierte über vergewaltigte und sexuell bedrängte Frauen, bevor der Skandal um Harvey Weinstein weltweit Aufsehen erregte. In einer Vielzahl von Fällen gibt sie in Deutschland lebenden betroffenen Frauen Die im Dunkeln sieht man nicht eine Stimme und lässt sie erzählen, was ihnen widerfahren ist. Die Berichte belegen schonungslos, dass sexuelle Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen ein nicht zu übersehendes Problem unserer Gesellschaft ist, das keineswegs nur Filmstars betrifft, sondern Frauen aller Berufsschichten. Es geht um Kindesmissbrauch, Vergewaltigung in der Ehe oder nach einem ausgelassenen Partybesuch. Die Autorin betont, dass die meisten Frauen nicht zur Polizei gehen, dass die angezeigten Fälle nur selten zu einer Anklage führen und Gerichtsverhandlungen noch seltener mit einer Verurteilung der Täter enden. Dagegen geht die Autorin an. Sie will betroffene Frauen ermutigen, nicht zu schweigen, sondern in jedem Fall Anzeige zu erstatten. - Das Buch weist auf eine wenig bekannte Wunde in unserer Gesellschaft hin. Es ist zur Lektüre zu empfehlen, aber nicht alle LeserInnen werden die drastischen Berichte betroffener Frauen verkraften.

Hans Niedermayer

Hans Niedermayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die im Dunkeln sieht man nicht

Die im Dunkeln sieht man nicht

Marlene Lufen
Lübbe (2018)

188 S.
kt.

MedienNr.: 892279
ISBN 978-3-7857-2618-1
9783785726181
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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