Denn das Leben ist eine Reise

Aimée ist in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen, in der die Bewohner wie eine große Familie zusammenleben. Ihre Mutter hat zunehmende Alkoholprobleme und Aimée wird das Zusammenleben im Wohnwagen mit den Jahren zu eng. Sie ist überglücklich, Denn das Leben ist eine Reise als sie von den anderen Bewohnern zum 18. Geburtstag einen alten, zum Wohnmobil umgebauten VW Bus geschenkt bekommt, in dem sie alleine wohnen kann. Einzig, dass Daniel, ihre große Liebe, ohne ein Wort zu einer Ausbildung nach England aufbricht und sie erschüttert zurücklässt, trübt ihr Glück. Aimée lernt den gut betuchten Architekten Per kennen, der sie umwirbt und ihr ein neues Zuhause schenkt. Zu dem gemeinsamen Sohn Len, der als Frühgeburt auf die Welt kommt, kann Per jedoch keine Beziehung aufbauen. Nach einem schweren Vertrauensbruch zieht Aimée die Konsequenz, holt ihren alten Bulli aus der Scheune und macht sich mit Len auf den Weg nach Südengland, wo in St. Yves die Mutter ihres Jugendfreundes Daniel beerdigt wird. Unerwartet ist auch ihre Mutter Marilou angereist, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Marilou bemüht sich sehr um Len, Aimée bleibt jedoch abweisend. Es dauert nicht lange, bis verdrängte Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht gezerrt werden und alte Wunden aufbrechen. Aimées Lebensglück steht auf Messers Schneide. Eine wunderbare, lebensnahe Lektüre, die tief greifender ist als das in heiteren Pastellfarben gestaltete Cover vermuten lässt.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Denn das Leben ist eine Reise

Denn das Leben ist eine Reise

Hanna Miller
Lübbe (2020)

349 Seiten
kt.

MedienNr.: 600966
ISBN 978-3-7857-2684-6
9783785726846
ca. 14,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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