Deine Briefe lege ich unter die Matratze

"Wenn du wüsstest, wie gut es mir tut, Briefe von Dir zu kriegen ..." Sara Ljungcrantz ist 12 Jahre jung, und sie antwortet (wohl am 4.10.72) auf einen Brief Astrid Lindgrens vom 15.9.72, in dem diese ihrer Adressatin eine Predigt über die Schäden Deine Briefe lege ich unter die Matratze des Rauchens hält. Es ist der einzige Brief, den Lindgren, die eine mechanische Schreibmaschine benutzte, für sich kopierte. Mehr als 80 Briefe der beiden Schreiberinnen sichtete und ordnete Lena Törnqvist, die gut 10 Jahre lang Astrid Lindgrens Archiv ordnete. Die Erlaubnis zum Abdruck gab Sara Schwardt, geb. Ljungcrantz, Lindgrens Tochter Karin. Zu lesen ist ein Briefwechsel voller menschlicher Ehrlichkeit und Hingabe an den altersmäßig weit auseinander liegenden Partner. Keineswegs spielt sich die Erfahrenere als die Bestimmende oder gar Moralpredigende auf; vielmehr teilt sie dem geistig reifen, aufbegehrenden, originell denkenden und oft unsicheren Teenager ihre Meinung zu allen aufgeworfenen Fragen mit. Das oft einsame, aber temperamentvolle Mädchen, das gerne Schauspielerin werden will, aber erfolglos bleibt, geht gern auf die gelesenen und geliebten Lindgren-Bücher ein. Man lernt eine warmherzige und offene, lebensbejahende und witzige Astrid Lindgren kennen, die sich der ihr Fremden (beide begegneten einander nie) gegenüber aufgeschlossen zeigt und sie am eigenen Leben und Leiden ganz selbstverständlich teilhaben lässt. - Briefe voller Kraft und Freude am Leben, Zeugnisse einer Partnerschaft, die sich allein über den schriftlichen Austausch bestimmte. - Für alle Astrid Lindgren-Fans interessant.

Hans Gärtner

Hans Gärtner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Deine Briefe lege ich unter die Matratze

Deine Briefe lege ich unter die Matratze

Astrid Lindgren & Sara Schwardt
Oetinger (2015)

237 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 583524
ISBN 978-3-7891-2943-8
9783789129438
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li, Bi
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