Juli

Die 15-jährige Elin, die wie immer ihren Sommer bei der Oma auf einer norwegischen Insel verbringt, und der Feriengast Kato, der zum ersten Mal mit seiner Mutter Ferien auf der Insel macht, beginnen sich für einander zu interessieren. Kurze Kapitel, Juli unterteilt in teilweise nur wenige Zeilen lange Abschnitte, geben facettenreiche Impressionen einer scheinbar unbeschwerten Ferienzeit. Nach und nach wird jedoch deutlich, dass sich in der Beziehung von Kato zu seiner Mutter das normale Eltern-Kind-Verhältnis umgedreht hat: Er ist nun der verantwortliche Teil, der sich um seine alkoholkranke Mutter kümmern muss. Kato ist es auch, der mit dem geistig behinderten Sohn seines Zimmerwirtes liebevolle Bootsausflüge unternimmt. - Tania Kjeldset gelingt es, in einer leicht hingetupften Sommerliebesgeschichte unter Jugendlichen problematische Familienverhältnisse mitzuverhandeln und Wege aufzuzeigen, wie man sich durch verständnisvolles Nichtwegsehen und unaufdringliche Hilfsangebote gegenseitig unterstützen kann. Der Roman wurde 2010 für den norwegischen Literaturpreis UPrisen nominiert, dessen Jury nicht aus Pädagogen und Kulturschaffenden besteht, sondern aus Schülern mehrerer neunter Klassen. Es spricht für das Gespür der Autorin, die sich unter anderem in Workshops für Leseförderung einsetzt, dass ihr Roman die Zielgruppe erreicht hat. - Sehr zu empfehlen!

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Juli

Juli

Tania Kjeldset
Oetinger (2011)

217 S.
kt.

MedienNr.: 343188
ISBN 978-3-7891-4049-5
9783789140495
ca. 13,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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