Der wilde Garten
Wie schön ist es doch, in der Wildnis jenseits der Stadtmauer umherzustreifen! Das fühlen zumindest Julie und ihr Opa. Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, immer wieder spazierend die beiden durch den geheimnisvollen Ort, dessen Wald, Wiesen und Weiher eine besondere Faszination ausüben. Zwar gefällt ihnen auch der große Garten an der Stadtmauer, seine schnurgeraden Beete, seine Obstbäume und kultivierten Blumen. Die Wildnis dahinter bedeutet ihnen aber etwas ganz Besonderes. Genau in die soll nun eingegriffen werden. Die Städter beschließen, dass noch mehr Obst und Gemüse im Stadtgarten angebaut wird. Dazu muss ein Stück Wildnis kultiviert werden. Das können Julie und ihr Opa nicht hinnehmen. Sie überlegen sich sichtbare Argumente und zeigen, dass die Wildnis ihren besonderen Reiz hat. - Neben der wertvollen Botschaft sind es die farbenprächtigen Illustrationen, die das Buch zu einem echten Hingucker machen. In ihrer ganz eigenen Malweise zeigt die Autorin, wie vielfältig die Hautfarben der Menschen sowie Flora und Fauna sind. Behinderte Menschen gehörten ebenso zur Gemeinschaft wie ganz alte Menschen. Die inspirierende Geschichte beweist, dass Engagement und sanfte Überzeugung viel bewegen können. Den betrachtenden Kindern könnte das ein Vorbild sein. In jeder Bücherei ein großer Gewinn.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der wilde Garten
Cynthia Cliff ; übersetzt aus dem Englischen von Ute Löwenberg
Prestel (2022)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4