Ghetto Bitch
Neles Leben ist perfekt, sie hat alles, was man sich wünscht: Geld, Freundinnen, den coolsten Freund der Schule und alle Chancen dieser Welt. Doch durch den plötzlichen Tod ihres hochverschuldeten Vaters droht der soziale Abstieg. Unter dem Vorwand, sie würden nach New York ziehen, lässt Neles Familie das reiche Hamburger Villenviertel, alle Freunde und Annehmlichkeiten hinter sich und verschwindet heimlich in die Brennpunktsiedlung Hamburg-Steilshoop. Während Neles Bruder Timo froh ist, der alten Schule und seiner dortigen Außenseiterrolle entkommen zu sein, tut sich das vom Leben verwöhnte Mädchen in der neuen von Vorurteilen geprägten Umgebung zunächst schwer. Doch nach und nach findet Nele in Menschen, mit denen sie sich früher nie abgegeben hätte, neue Freunde. - Trotz einer teils schwachen Umsetzung wichtiger Themen (Armut, Gewalt, Drogen, Zwangsheirat) bietet der Jugendroman gute Unterhaltung. Die positive Entwicklung der Charaktere trägt zum Abbau von Vorurteilen bei und macht die kurzweilige Geschichte zu einer empfehlenswerten Anschaffung für jeden Bestand.
Bettina Palm
rezensiert für den Borromäusverein.
Ghetto Bitch
Gernot Gricksch
Dressler (2016)
318 S.
fest geb.