Marinka

Die zwölfjährige Marinka lebt gemeinsam mit ihrer Großmutter in einem Haus mit Hühnerbeinen. Die hat es nicht umsonst, denn das Haus kann laufen, und das ist gut so. Die Großmutter ist eine Yaga, eine Wächterin der Toten. Allabendlich empfängt Marinka sie Tote im Haus und hört sich deren Lebensgeschichten an, damit sie anschließend, mit einem gelassenen Blick auf ein erfülltes Leben, den Weg ins Jenseits, zu den Sternen antreten können. Dieses Geheimnis soll vor den Lebenden bewahrt werden, sodass das Haus regelmäßig neue Orte zum Niederlassen finden muss. Marinka soll die nächste Wächterin werden. Allerdings hat das Mädchen anderes im Sinn: sie möchte die echte Welt kennenlernen und Freunde unter den Lebenden haben. Unentschlossen zwischen ihrer künftigen Aufgabe und dem dringenden Wunsch nach Abenteuern in der realen Welt, beginnt sie zu lügen und enttäuscht ihre engsten Vertrauten mehrfach. Das Buch, verfasst in der Ich-Perspektive Marinkas, ist inspiriert von der slawischen Märchenfigur Baba Jaga. Es ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben und zügig zu lesen. Die Geschichte hat einen guten Spannungsaufbau und lässt den Leser so schnell nicht wieder los. Allerdings wächst der Wunsch nach einer älteren Protagonistin von Seite zu Seite. Denn solch auferlegte Lasten wünscht man keinem jungen Mädchen. - Allen Büchereien empfohlen!

Anja Kuypers

Anja Kuypers

rezensiert für den Borromäusverein.

Marinka

Marinka

Sophie Anderson
Dressler (2018)

285 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 595714
ISBN 978-3-7915-0077-5
9783791500775
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 12
Systematik: K
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