Sternkinder
Die Autorin beschreibt in kurzen Kapiteln die Schicksale der Kinder, die mit einem Stern als Juden gekennzeichnet waren. Die Grausamkeit der Verfolgung, Deportation und Ermordung trifft den Leser besonders eindringlich, weil die Autorin jedes Mal die Unschuld der Kinder der grausamen Vernichtungsmaschinerie gegenüberstellt. Gerade in dem ersten Teil, der noch in den besetzten Niederlanden spielt, wird der Kontrast zwischen kindlichen Gedankengängen und dem grausamen Umgang der Nationalsozialisten (deutschen und niederländischen) besonders erschütternd deutlich. Immer unerträglicher wird der Gedanke, dass sich hinter diesen kleinen Episoden tausende von realen Schicksalen verbergen. - Es ist ein notwendiges Buch, denn rassistisches Gedankengut breitet sich immer noch aus. Allerdings ist diese Sammlung in ihrer Fülle schwer zu ertragen. In der neu übersetzten Auflage des 1961 erschienenen und mit dem Jugendliteratur-Preis ausgezeichneten Buches sind zusätzliche Episoden eingefügt, dabei wäre auch mit weniger Geschichten die Botschaft genauso klar verständlich. So wird der Leser eventuell sogar überstrapaziert, was dem Anliegen der Autorin nicht unbedingt entgegenkommt. Trotzdem, sehr empfehlenswert und wichtig, gerade für Jugendliche. (Übers.: Mirjam Pressler)
Ela Wildberger/STUBE
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Sternkinder
Clara Asscher-Pinkhof
Dressler (2018)
285 S.
fest geb.