Sternkinder
Ein schweres Buch; ein leichtes Buch. Ein Buch, das berührt und gleichzeitig auf Abstand hält. Ein Buch, das sich nicht in einem durchlesen lässt, das aber auch nicht loslässt. Auf knapp 300 Seiten beschreibt darin die Autorin ihre Erinnerungen, Eindrücke, Erlebnisse aus der Zeit der Judendeportierungen durch die Nazis in den Niederlanden. Ihre beschreibenden Erinnerungen aus der Sicht des Kindes, das sie damals war, sind so detailliert, dass man meint, als unbeteiligter Beobachter dabei zu sein, aus nächster Nähe mitzubekommen, wie jüdische Familien auseinandergerissen werden, sich ihrem Schicksal entgegenstemmen oder ergeben und nebenbei noch irgendwie Alltag gestalten. Ein Bild reiht sich dabei ans andere, ergänzt das vorherige, vertieft ein Detail oder greift einen neuen Aspekt auf, um sich schließlich zum großen Ganzen zu verdichten. Miriam Pressler hat dieses Buch, das erstmals 1946 erschienen ist, neu übersetzt und damit die Chance geschaffen, es neu zu entdecken. Diese Entdeckung sollte niemand verpassen. (Übers.: Miriam Pressler)
Dagmar Wolf
rezensiert für den Borromäusverein.
Sternkinder
Clara Asscher-Pinkhof
Dressler (2011)
285 S.
fest geb.