Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg

Im Jahr, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal jährt, fragt man durchaus, wie sich die Katholische Kirche und ihre Vertreter seinerzeit verhalten haben. Nach dem Ende des Kulturkampfs stellte sie sich in der Zeit vor und dann Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg auch während des Krieges an die Seite des Reiches. Der Nationalismus war somit in gewisser Weise ein Ausdruck der teils engen Verbundenheit zum Kaiser. So zogen auch viele Priester in den Krieg, zahlreiche Priesteramtskandidaten fielen ihm zum Opfer. Zugleich war der Katholischen Kirche der Wille zum Frieden, zur schnellen Beendigung der Waffengänge, ein großes Anliegen. Papst Benedikt XV. startete gleich mehrere Friedensinitiativen, was mit teils längeren Zitaten päpstlichen Schreiben gut belegt wird. Neben dem groben politischen Überblick zeigt der Autor kirchliche Versuche der Begleitung der Soldaten in der brutalen Realität an der Front. Sein Ausblick macht deutlich, dass nach dem Desaster des Krieges und dem Ende der Monarchie sich auch die Katholische Kirche für Reformen öffnen musste. Beispielhaft verweist der Band auf den Beginn der Liturgischen Bewegung und die neue Sicht auf die Stellung der Laien in der Kirche. Der Band ist informativ, gut geschrieben und damit gleichermaßen lesens- wie empfehlenswert.

Walter Zahner

Walter Zahner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg

Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg

Martin Lätzel
Pustet (2014)

216 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 402368
ISBN 978-3-7917-2581-9
9783791725819
ca. 3,50 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re, Ge
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