Ein schwedischer Sommer
Der Autor erzählt aus der Perspektive eines 15-jährigen Mädchens von Freundschaft, Liebe und erster sexueller Erfahrung. Das ist ein schwieriges Unterfangen und genauso schwierig und verwirrend erlebt es auch die Protagonistin. Zunächst scheint alles wunderbar zu werden in diesem Sommer. Hesther fährt mit ihrer besten Freundin nach Schweden, wo es unberührte Natur, Wälder und Seen gibt und sie zusammen endlos reden und lachen können. Doch dann taucht in der Ferienanlage ein unwiderstehlich gut aussehender Junge mit seinem Freund auf - und alles wird anders. Aus den Freundinnen werden unerbittliche Konkurrentinnen um die Gunst des schönen Lars, der es genießt von ihnen umschwärmt zu werden. Als er jedoch versucht, beide gleichzeitig ins Bett zu bekommen, sagt Hesther: "Stopp". Anders als ihre Freundin will sie sich nicht benutzen lassen und gleichzeitig ist sie tieftraurig, dass ihr erstes Verliebtsein so endet. Der zweite Junge im Bunde wird jetzt situationsbedingt zum Tröster und er, der für Hesther zuerst nur zweite Wahl zu sein scheint, wird im Laufe der Zeit zu ihrer ersten Liebe. - Das strikte Beibehalten der figurengebundenen Erzählperspektive macht es möglich, dass dieses für heranwachsende Mädchen wichtige Thema einfühlsam und ohne erhobenen Zeigefinger behandelt wird. So vermag das Buch viele junge Leserinnen anzusprechen.
Ute Sand
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein schwedischer Sommer
Daan Remmerts de Vries
Sauerländer (2011)
118 S.
kt.