Unwirkliche Bewohner

Der Jurastudent Paulo ist mit dem Auto bei strömendem Regen unterwegs, als er neben der Straße eine völlig durchnässte jugendliche Indianerin stehen sieht. Er hält das Auto an, um sie mitzunehmen, aber das scheue Mädchen läuft davon. Schließlich Unwirkliche Bewohner ist sie doch bereit und lässt sich von ihm mitnehmen. Die beiden Jugendlichen, die im selben Land in völlig anderen Verhältnissen leben und jeweils von der anderen Kultur nichts wissen und verstehen, verlieben sich ineinander. Die verschiedenen Welten Brasiliens prallen in diesem jungen Liebespaar frontal aufeinander. Sie sind nicht in der Lage, die Unterschiede aufzuheben, verlieren sich durch die vielen Missverständnisse, und verlassen sich. Als später Maína ihr gemeinsames Kind zur Welt bringt, ist Paulo in Europa und hat den Kontakt zu ihr abgebrochen. Die junge Mutter verzweifelt unter der Bürde, erhängt sich und verlässt damit den kleinen Donato, um den sich ein weißes Paar kümmert. Donato wächst bei einem liebevollen bürgerlichen Stiefvater auf, ohne etwas von seinen biologischen Eltern zu wissen, oder die Kultur seiner Mutter zu kennen. Aber er kann seine eigene Geschichte und sein Erbe nicht verneinen. Der Kreis wird sich schließen, auch wenn es für Vater und Sohn schmerzhaft sein wird. - Ein fesselnder Roman über einen ungelösten Konflikt der Menschheit. (Übers.: Marianne Gareis)

Lili Aignesberger

Lili Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Unwirkliche Bewohner

Unwirkliche Bewohner

Paulo Scott
Wagenbach (2013)

Quartbuch
252 S.
fest geb.

MedienNr.: 389390
ISBN 978-3-8031-3250-5
9783803132505
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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