Popcorn Melody
Tom Elliot, studierter Literaturwissenschaftler, lebt in Shellawick, einem Kaff in einer Steinwüste im US-amerikanischen Corn-Belt. Er betreibt dort einen kleinen Supermarkt, in dem es nur das Allernötigste gibt, und schreibt Haikus in Telefonbücher. Sein Laden ist auch Treffpunkt aller Einwohner, die jemanden zum Reden brauchen. Die Gegend wird beherrscht von der Popcornfabrik Buffalo Rocks, die im Leben der Shellawicker allgegenwärtig ist. Tom meistert seinen Alltag mit viel Lebenskunst. Doch dann eröffnet gegenüber Buffalo Rocks ein riesiger Supermarkt, und Tom verliert nahezu seine Existenz. Doch er gibt nicht auf: Unvermutet kommt er durch einen Songtext, den er geschrieben hat, zu viel Geld und kämpft gegen den gigantischen Konkurrenten. Und er findet seine Liebe in der drallen Emiliy, die so ganz anders ist als alle Frauen. - Emilie de Turckheim ist in Frankreich eine durchaus bekannte Schriftstellerin. Ihr neuestes Buch ist ebenso lebendig wie poetisch, ein Aussteigerroman und eine Road Novel, geschrieben in einem gleichsam lyrischen wie rotzfrechen, humorvollen wie sarkastischen Stil (da ist die gelungene deutsche Übersetzung von Brigitte Große ein Glücksfall), gleichzeitig bodenständig und voller Fantasie. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das Leben mit all seinen Ecken und Scharten. Und gerade deshalb ist es absolut lesenswert!
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Popcorn Melody
Émilie de Turckheim
Wagenbach (2017)
200 S.
kt.