Du wusstest es doch

Auf einem beschwerlichen Marsch und mit nichts als einem Rucksack und einer Aktentasche flieht der holländische Dichter Frans Winter nach Spanien. Nach vielen Irrwegen und Zwischenfällen schafft es Frans schließlich nach Madrid, wo ihn aber keine Du wusstest es doch Mandarinen und freundliche Menschen erwarten, sondern das Gefängnis. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im spanischen Gefängnis schafft es Frans doch noch, mit einem Dampfer nach London zu reisen. Hier findet er schließlich nicht nur Arbeit, sondern auch ein Schlupfloch bei Henriätje Bas, einer unkonventionellen Holländerin in ihrer Lebensmitte. Rasant mutiert Frans zu Henriätjes "Rädertier" und entfernt sich dabei zunehmend von seinem früheren Familienleben in Amsterdam. Dieses andere Leben schließt er in einen verborgenen Winkel seines Herzens ein, um sich voll ins Londoner Leben und in einen Neuanfang zu stürzen, bis die Herrschaft der Nationalsozialisten vorüber ist und er wieder in seine Heimat zurückkehren darf. Aus einem anfänglichen Techtelmechtel auf Zeit entsteht eine verrückte Liebe zu seinem "Wichtel" Henriätje, die umso feuriger und leidenschaftlicher scheint, je näher Frans' Abschied und damit das Ende der Beziehung rückt. - Humorvoll und poetisch, aber ohne übertriebene Melancholie, erzählt Josepha Mendels, die selbst im Zweiten Weltkrieg nach London emigrierte, das Schicksal zweier Vertriebener im Zweiten Weltkrieg. Wie Rädertiere passen sie sich überall den widrigsten Umständen an und schwimmen weiter, um zu überleben. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Marlene Müller-Haas)

Clara Braun

Clara Braun

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Du wusstest es doch

Du wusstest es doch

Josepha Mendels
Wagenbach (2018)

Quartbuch
184 S.
fest geb.

MedienNr.: 896260
ISBN 978-3-8031-3298-7
9783803132987
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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