Aldous Huxley
Bis heute ist Aldous Huxley bekannt für seinen pessimistischen Zukunftsroman "Schöne neue Welt". Dass er ein Vordenker der Moderne war, daran wollen Uwe Rasch und Gerhard Wagner, beide Mitarbeiter der Aldous-Huxley-Forschungsstelle an der Universität Münster, mit ihrer ausführlichen Biografie erinnern. In acht Kapiteln zeichnen sie zunächst die vielseitige Begabung und die mannigfachen Interessen dieser Zentralgestalt geistigen Lebens in der ersten Hälfte des 20. Jh. nach. Geistig aufgeschlossen, eignete er sich erstaunlich viel Wissen auf den verschiedensten Gebieten an und wurde mit den bedeutendsten Zeitgenossen bekannt; mit Charlie Chaplin, Igor Strawinsky, Yehudi Menuhin und dem Guru Jiddu Krishnamurti war er befreundet. So wird diese Biografie zur Geistes- und Kulturgeschichte Europas und Nordamerikas in dieser Zeit. Die Wandlung vom Kritisch-Satirischen zum eher Mystischen gewinnt anhand der vielen persönlichen Begegnungen und Schicksalsschläge an Gestalt. Heute interessieren an ihm wieder u.a. seine Mahnungen angesichts der ökologischen Entwicklung und der gesellschaftlichen Folgen des rasanten technologischen Fortschritts und seine pazifistische Haltung. Dankbar ist man als Leser für die zehnseitige Zeittafel, die rasche Orientierung ermöglicht. Zwar werden die vielen Werke von Aldous Huxley angesprochen, doch wäre eine knappe Vorstellung von Inhalt und Aussage wünschenswert gewesen. Schwarz-Weiß-Fotos, Literaturangaben und drei Register erschließen weitere Zugänge zu diesem vielseitigen Autor.
Bernhard Grabmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Aldous Huxley
Uwe Rasch ; Gerhard Wagner
wbg Theiss (2019)
320 S. : Ill.
fest geb.