Clara Schumann
Die Autorin zeichnet ein differenziertes Bild dieser außergewöhnlich begabten Frau, die als Pianistin und Musikpädagogin ungemein erfolgreich war, prägenden Einfluss auf die Musik ihrer Zeit hatte und das kompositorische Erbe und das Bild ihres früh verstorbenen Mannes, Robert Schumann, verwaltete und schützte. Zugleich war Clara eine mitten im Leben stehende, eigenständige und diszipliniert arbeitende Ehefrau und Mutter von sieben Kindern, die den Lebensunterhalt für die Familie verdienen musste, was dem gängigen bürgerlichen Frauenbild des 19. Jh. widersprach. Gestützt auf umfangreiches Quellenmaterial schildert die Autorin in chronologisch aufgebauten Kapiteln dieses vielseitige Lebensbild, wobei sie die Künstlerin in den Mittelpunkt stellt, aber auch auf die sonstigen wichtigen Situationen eingeht. Zum Wunderkind mit absolutem Verzicht auf eine normale Kindheit vom tyrannischen Vater erzogen, entwickelt sich Clara zur umjubelten Pianistin, die erst im dramatischen Kampf um die Heirat mit ihrer großen Liebe Robert Schumann ihre persönliche und künstlerische Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erlangt. Nach seinem Tod (1856) führt sie als Alleinerziehende ihr erfolgreiches Künstlerleben weiter, wird europaweit gefeiert, erteilt Klavierunterricht, erhält als erste Frau eine Professur am Konservatorium in Frankfurt und perfektioniert ihre Arbeit bis ins hohe Alter. - Das Buch liest sich leicht und unterhaltsam; es ist gerade für Musik-Interessierte eine stimmige und informative Lektüre!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Clara Schumann
Irmgard Knechtges-Obrecht
wbg Theiss (2019)
256 S. : Ill.
fest geb.