Die Kinder von Teheran
Lange Zeit wusste die Autorin, geboren in Israel, nur sehr wenig über die Herkunft und Kindheit ihres Vaters. Erst Jahre nach seinem Tod stieß sie zufällig auf einen Bericht, der sich mit den "Kindern von Teheran", zu denen auch ihr Vater gehört hatte, beschäftigte. Sie begann nachzuforschen und stieß auf immer mehr Dokumente, Zeitzeugenberichte und Tagebücher, u.a. ihres Vaters, die es ihr ermöglichten, die dramatische, strapaziöse Flucht vor den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten nachzuvollziehen. Mit Unterstützung einiger Menschen begab sie sich auf die Reise in die Vergangenheit ihrer Familie, die sie in Polen begann, wo die Familie ihres Vaters seit Generationen lebte und eine Brauerei führte. Sie folgte den Spuren der Flüchtlinge, u.a. über Russland, Usbekistan und dem Iran bis in ihre eigene Heimat. Neben der Geschichte der "Kinder von Teheran" erfahren Leser/-innen auch viel über die Geschichte z.B. der persischen Juden sowie über die jüdischen Hilfsorganisationen, die während und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchten, den Menschen zu helfen. - Ein berührendes Buch, das für alle Bestände sehr zu empfehlen ist.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Kinder von Teheran
Mikhal Dekel ; aus dem Englischen von Tobias Gabel
wbg Theiss (2021)
464 Seiten : Illustrationen, Karte
fest geb.