Tödlicher Nordwind

Dies ist bereits der vierte Band von Lars Lenth, in dem Leo Vangen eine besondere Rolle spielt, wobei alle unabhängig voneinander lesbar sind. Nachdem der Untertitel zum Buch es als Ökokrimi ausweist, ist man schon gespannt, wann die Geschichte, Tödlicher Nordwind die sich um ein Familiendrama bewegt, zum Krimi wird. Man liest fast 300 Seiten, bis es zum ersten Mord kommt. Dabei sind die Täter, die Zwillinge Pâl und Per, von Anfang an als Täter bekannt. Die beiden Kleinkriminellen führen den Mord für Mama Agnes aus, die als unerbittliche Diktatorin einen Windpark betreibt und ein heruntergekommenes Hotel als Unterkunft für Asylsuchende bereithält - aber nicht aus Menschlichkeit, sondern aus Profitgier. Immer wieder zeigt sie ihren extremen Nationalismus und will schlussendlich ihre Kinder enterben und ihren ganzen Besitz verkaufen, um damit Organisationen zu finanzieren, die die Ausländer vertreiben wollen. Ihre Tochter Anita lebt mit dem Anwalt Leo Vangen zusammen. Ein zweiter Handlungsstrang hat als Hauptperson einen Umweltschützer, der in einer leerstehenden Hütte wohnt und gegen den Windpark kämpft. Bei seinem Kampf, bei dem alle Windräder zerstört werden, gibt es mehrere Tote... - Das Buch bedient sich nicht der Mechanismen, die man von herkömmlichen Krimis gewohnt ist, trotzdem ist es unterhaltsam und zum Teil recht spannend zu lesen.

Gerd Fleder

Gerd Fleder

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tödlicher Nordwind

Tödlicher Nordwind

Lars Lenth ; aus dem Norwegischen von Frank Zuber
Limes (2022)

316 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751171
ISBN 978-3-8090-2755-3
9783809027553
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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