Was mir zusteht
Masumeh stammt aus einer sehr traditionellen iranischen Familie, die von Ghom aus wirtschaftlichen Gründen nach Teheran übersiedelt. Ihr Traum ist es, einmal zu studieren, doch als die wachsamen Brüder von der harmlosen Schwärmerei für den Apotheker Saeid erfahren, sorgen sie dafür, dass Masumeh verheiratet wird. Auf Zureden der Nachbarin muss sie nicht den grobschlächtigen Metzger zum Mann nehmen, sondern wird mit dem intellektuellen Hamid verheiratet. Er entpuppt sich als Mitglied des kommunistischen Widerstands, der am Umsturz des Schahs arbeitet. Für Hamid hat die wachsende Familie keine Bedeutung, und so ist Masumeh auf sich gestellt, kümmert sich um die drei Kinder, arbeitet und schließt nebenbei noch ihr Studium ab. Nach dem Sturz des Schahs kommt Hamid für Jahre ins Gefängnis, nach einer Weile in der Freiheit wird er erneut verhaftet und erschossen. Jahre später begegnet sie Saeid wieder, und eine glückliche gemeinsame Zukunft erscheint möglich, doch Masumeh beugt sich dem Willen ihrer Kinder, die eine Wiederverheiratung der Mutter als Schande betrachten. Ein mitreißender Roman, der vielen Büchereien empfohlen sei. (Übers.: Bettina Friedrich)
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Was mir zusteht
Parinoush Saniee
Knaus (2013)
479 S.
fest geb.