Krumme Touren
Klaus Modick (*1951) geht in seinen 19 Geschichten "krumme Touren", indem er dem Leser keine Fährten bietet, auf denen er einen bekannten Weg finden könnte. Jede seiner hier abgedruckten Erzählungen findet ihr eigenes Thema und keine hängt mit einer anderen zusammen. Es sind zwar Liebes- und Musik- und Urlaubs- und Jugendgeschichten, aber sie folgen nicht einem eingebürgerten Schema, sondern jede hat einen eigenen, immer überraschenden Plot und ist jedes Mal stilistisch lebendig, spannend und sehr anschaulich niedergeschrieben. Es sind einmal Erinnerungen des Erzählers - an erste Jugenderlebnisse und an die Musik jener Jahre - und auch oft phantasievoll erfundene Konstellationen und Figuren, die immer im scheinbar Privaten Allgemeingültiges durchscheinen lassen. "Klaus Modick", meint die FAZ zu Recht, hat "ein Publikum im Blick, das nicht gewillt ist, sich langweilen zu lassen." Seine Geschichten sind jedem zu empfehlen, der literarisch anspruchsvolle Stoffe mit abwechslungsreichem Inhalt sucht.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Krumme Touren
Klaus Modick
Eichborn (2010)
239 S.
fest geb.