Elf Leben
Seit ihrer Schulzeit waren sie ein unzertrennliches Quartett: Chris, Mathilda, Russel und Bec. Russel und Bec heirateten, später beschlossen auch Chris und Mathilda, ihr Leben gemeinsam zu gestalten. Als Bec endlich ein Sohn geboren wurde, war die
Freude groß. Chris übernahm eines Abends das Babysitting und durch ein tragisches Unglück fiel das Baby zu Boden, musste reanimiert werden und erlitt einen Gehirnschaden. Dadurch wurde die innige Verbindung der Freunde zerstört. Geplagt von Schuldgefühlen verließ Chris Australien, wanderte nach England aus, änderte seinen Namen und fand eine Stelle für eine Nachtsendung bei einer Rundfunkgesellschaft. Er hat ein besonderes Talent, Anrufer, welche sich mit ihren Sorgen und Problemen meldeten, gute und treffende Ratschläge zu erteilen, so dass seine Sendung immer beliebter wird. Sein Weg wird von Menschen gekreuzt, die er oft nicht kennenlernt, deren Schicksale aber mit ihm verbunden sind. In der Nachbarwohnung wohnt eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren Problemen nicht fertig wird. Chris, der inzwischen Xavier heißt, versucht immer wieder zu helfen. Als es eines Tages unten an der Haustür klingelt, entwischt der kleine Jamie und rennt auf die Straße, wo ein betrunkener Autofahrer des Weges kommt. Xavier läuft spontan hinterher, rettet Jamie und wird von dem Auto erfasst. - Eine gelungene Verflechtung von unterschiedlichen Lebenslinien! Ein spannendes und empfehlenswertes Buch.
Elfriede Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Elf Leben
Mark Watson
Eichborn (2011)
265 S.
fest geb.