Was Sara verbirgt
Voller Einfühlungsvermögen nimmt sich die Autorin des schwierigen Themas Vergewaltigung an und wurde für ihr Jugendbuch mit dem Literaturpreis des Norwegischen Kultusministeriums ausgezeichnet. Aus der Sicht der besten Freundin des Opfers, gelingt es ihr, die Verletzungen und Ängste, die eine Vergewaltigung hervorruft, zu thematisieren und eine Geschichte über Freundschaft, Treue und Loyalität aber auch über Angst und Gewalt zu erschaffen. Sara und Lajla sind seit Jahren allerbeste Freundinnen. Eines Nachts wacht Lajla vom Hämmern an ihrem Fenster auf: es ist Sara, die völlig verstört ist, aber nichts erzählen möchte. Von da an ist nichts mehr, wie es noch kurz davor war. Dass Sara vergewaltigt wurde, wird Lajla schon bald klar und sie beginnt mit aller Kraft, nach dem Täter zu suchen. Ohne Rücksicht auf ihre eigenen Bedürfnisse spricht sie alle Männer an, die sie verdächtigt, bis Sara ihr verbietet weiter nachzuforschen. Dennoch führt Lajlas Engagement letztendlich zu einer Lösung. Eine intensive Geschichte, die zum Nachdenken anregt und allen Jugendlichen uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Was Sara verbirgt
Kathrine Nedrejord ; aus dem Norwegischen von Lotta Rüegger und [einem weiteren]
Urachhaus (2021)
154 Seiten
fest geb.