Die Zwanziger Jahre
"Wenn Du geschwiegen hättest" ist ein Spruch, den manche Kommentatoren schon vor Veröffentlichung der Biographie des langjährigen Vorsitzenden des Deutschen Fußball-Bundes wohl vor Augen hatten. Dabei gibt es wenige Spitzen (etwa gegen den mächtigen Bayern-Funktionär Uli Hoeneß), die dann aber unspektakulär ausfallen. Zwanziger ließ u.a. die DFB-Vergangenheit im Nationalsozialismus aufarbeiten, engagierte sich gegen Rassismus und zeigte ein Herz für den Frauenfußball. Allerdings gab es auch die Affäre um den Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell und die Bewunderung für den Schweizer Fifa-Oberen Sepp Blatter wirkt merkwürdig. Bewegend war die Rede nach dem Suizid von Robert Enke, die abgedruckt ist. - Das Buch hinterlässt einen unaufgeregten, schlichten Eindruck und bewegt sich an der Grenze zur Langeweile. - Möglichweise wird es in größeren Büchereien eingesetzt werden können, ist aber definitiv nirgendwo so richtig notwendig.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Zwanziger Jahre
Theo Zwanziger
Bloomsbury (2012)
335 S.
fest geb.