Der Nachtregenbogen
Die Schwestern Pea und Margot haben vor Kurzem ihren Vater durch einen tödlichen Unfall verloren. Ihre Mutter ist schwanger und verlässt seit dem Verlust ihres Mannes das Haus nur mehr selten. Um ihre Kinder kann sie sich kaum mehr kümmern. Daher beschäftigen sich Pea und Margot selbst: Mithilfe ihrer Phantasie errichten sie sich eine eigene Welt im Garten und bei ihrem Nachbar Claude, streicheln dessen Esel und helfen bei der Pfirsich-Ernte. Doch Claude hat ein Geheimnis, das die kindliche Phantasiewelt der unbeschwerten Pea schwer erschüttern wird. - In einem leisen, ruhigen Erzählfluss taucht der Leser ein in die kindliche Vorstellungswelt der Protagonistin Pea und ist bald ebenso fasziniert von dem phantasievollen Blick auf die Welt und den vielen kleinen Wundern darin, wie sie Pea nur als Kind erleben kann. Die Geschichte, obgleich scheinbar nicht viel geschieht, lebt durch Claire Kings bildhafte Sprache und die unterschwellige Spannung, dass ihr unbedarftes Sommermärchen ein schlechtes Ende nehmen könnte. Tieftraurig und zugleich herzergreifend. (Übers.: Katrin Behringer)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Nachtregenbogen
Claire King
Bloomsbury (2013)
317 S.
fest geb.