Die Frau in den Bäumen
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums und der Promotion steht Anna mit Ende 20 vor der Frage, welchen Weg sie einschlagen soll. Als Entscheidungshilfe bietet sich ein Italien-Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Leo an. Die anregende Bekanntschaft
mit Leos österreichischem Freund Robert, einem Schöngeist, und die leidenschaftliche Affäre mit Matteo, einem italienischen Regisseur, veranlassen Anna, ihre Beziehung zu dem deutlich älteren Leo zu überdenken. Sie verbringt träumerische Wochen unter der südlichen Sonne des Mittelmeers, taucht ein in die sinnliche Erfahrung, die sie in einem intensiven synästhetischen Empfinden wahrnimmt. Anna, die Unbehauste, baut sich ein Nest aus Wörtern und Sätzen, Hochseilakte, Luftgebäude. Der Tod ihres Vaters und dessen Beerdigung in Hamburg bringen sie in die Wirklichkeit zurück und werfen die verdrängte Frage nach der künftigen Lebensgestaltung wieder auf. - Ein poetischer Roman über die Suche nach Sinn, nach Halt und letztendlich nach sich selbst.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Frau in den Bäumen
Elisabeth Plessen
Berlin Verlag (2023)
189 Seiten
fest geb.