Berührung

Kristófer hat beschlossen, sein Restaurant in Reykjavík zu schließen. Nicht nur, dass er mittlerweile über siebzig ist, auch die Covid-Pandemie macht dem Geschäft zu schaffen. Da erreicht ihn eine Nachricht seiner Jugendliebe Miko. Kristófer Berührung hatte sie Ende der 60er-Jahre in England kennengelernt. Er hatte gerade sein Studium an einer Londoner Universität abgebrochen, um im 'Nippon' zu arbeiten, einem japanischen Restaurant. Hier verliebte er sich in Miko, die Tochter des Besitzers Takahasi-san. Doch eines Tages waren Miko und ihr Vater plötzlich verschwunden. Kristófer beschließt, Miko in Japan aufzusuchen. So erfährt er, was damals, vor einem halben Jahrhundert, vorgefallen ist und was es für Miko seinerzeit bedeutet hat, eine 'Hibakusha' zu sein, eine Überlebende des Atombombenabwurfs über Hiroshima. Olafssons Roman ist eine Reise durch das Leben seiner Hauptfigur. Ein Rückblick voller Ernsthaftigkeit und Melancholie, in dem die vermeintlich kleinen Dinge des Lebens wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Sprache ist poetisch. Die Reflexionen der Hauptfigur authentisch und unmittelbar, was durch die in der Ich-Form gehaltene Erzählperspektive verstärkt wird.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Berührung

Berührung

Olaf Olafsson ; aus dem Isländischen von Gisa Marehn
Berlin Verlag (2024)

334 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 753719
ISBN 978-3-8270-1485-6
9783827014856
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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